Gamila

"Gamila” bedeutet auf Arabisch “erfreulich”, “gut” oder “edel”, und so soll auch das Verlagsprogramm sein: inhaltlich gut und hochstehend, und dabei angenehm zu lesen.

Geschichte

Der Gamila Verlag wurde 2021 von Sophie Haesen in Basel gegründet. Im August 2022 erschien mit der Erstübersetzung André Léos "Coupons le câble!" ("Schneiden wir das Seil durch!") ins Deutsche das erste Buch als Taschenbuch und als E-Book. Im Frühjahr 2024 folgte "The Last Days of Granada", die englische Erstübersetzung eines arabischen Textes aus dem 15. Jahrhundert, verfasst von einem unbekannten Augenzeugen, der das Ende der muslimischen Herrschaft über Andalusien beschreibt. Weiterhin geplant für das Jahr 2024 ist die deutsche Erstübersetzung von "Die Frau und Sex" der ägyptischen Schriftstellerin und Menschenrechtsaktivistin Nawal El Saadawi (1931 – 2021) aus dem Arabischen.

Programm

Der Gamila Verlag verfolgt in erster Linie das Ziel, zu unrecht verkannte Werke vor der Vergessenheit zu bewahren und sie durch Erst- und Neuübersetzungen ins Deutsche und Englische einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Wir setzen uns in unserem Programm grundsätzlich keine Grenzen, interessieren uns aber für die folgenden thematischen Schwerpunkte:

Medizin und Medizingeschichte

Die Medizingeschichte des Altertums und des Mittelalters ist auch heute noch wertvoll, um den medizinischen Fortschritt zu verstehen: Die Betrachtung medizinischer Praktiken und Überzeugungen aus der Antike und dem Mittelalter zeigt auf, wie sich die Medizin im Laufe der Zeit entwickelt hat, von den antiken Heilmitteln bis zur modernen evidenzbasierten Medizin.

Kulturelle und soziale Faktoren wie Religion, Aberglaube und gesellschaftliche Normen in der medizinischen Praxis liefern Kontext für historische Heilungsansätze und Praktiken, die heute als überholt gelten. Antike Heiler und Ärzte haben auch innovative Behandlungen und chirurgische Techniken entwickelt, und wir können erkennen, wie frühere Praktiker medizinische Herausforderungen mit den ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen gelöst haben.

Medizinisches Wissen wurde durch Handel, Eroberung und Migration häufig zwischen verschiedenen Kulturen und Regionen ausgetauscht. Die Medizingeschichte ermöglicht es uns, die Weitergabe von medizinischem Wissen und medizinischen Praktiken über die Grenzen von Zivilisationen hinweg nachzuvollziehen.

Auch im 21. Jahrhundert sind wichtige Werke der Medizingeschichte noch nicht in deutscher Sprache verfügbar. So verfasste etwa der Basler Arzt Felix Platter, ein Pionier der Medizin, neben Fallstudien auch anatomische und therapeutische Werke, die bisher nur in lateinischer Sprache überliefert sind.

Die Schweiz

Der Blick auf die Schweiz aus dem Ausland heraus interessiert uns ebenso wie die Erfahrungen, die Schweizer und Schweizerinnen in der Fremde gemacht haben. Auch wenn die Schweiz generell als ein Musterland idealisiert wird, so gibt es doch auch unpopuläre Themen, die es verdienen, genauer betrachtet zu werden. Eines davon ist die sogenannte Fremdplatzierung von Kindern, die noch bis Mitte des vergangenen Jahrhunderts gesellschaftlich unkritisch akzeptiert wurde. Auch andere dunkle Punkte aus der Schweizer Vergangenheit dürfen nicht unter den Tisch gekehrt werden.

Orient

Wenig verbreitete historische Schriften zur Geschichte der Region, die lange als “Orient” zusammengefasst wurde, können unseren Blick auf die Geschichte verändern und den eurozentrischen Blick relativieren. Auch bisher kaum bekannte historische Schriften der arabischen und persischen Medizin verdienen es, aus ihrem Schattendasein geholt zu werden. Doch wir wollen nicht nur medizingeschichtliche Schriften publizieren, sondern einen allgemeinen und unbefangenen Blick auf den Nahen und Mittleren Osten hier und heute werfen. Ein wichtiger Aspekt stellt hier der Begriff des “Sumud” dar - dies bedeutet soviel wie Standfestigkeit oder Unbeugsamkeit und ist eine spezifisch palästinensische Form des gewaltlosen Widerstands. Aber auch etwa die feministischen Schriften der ägyptischen Ärztin Nawal El Saadawi verdienen es, einem deutschsprachigen Publikum vorgelegt zu werden.

Kontakt

gamilabasel(at)gmail.com

Impressum

Gamila Verlag und Beratung

Inhaberin Frau Sophie Haesen

Einzelfirma

Handelsregister-Nr.: CH-270.1.020.032-0

Hammerstrasse 36

4058 Basel

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